Freitag, 18. April 2025
Wenn wir krank sind
Guten Mittag, Henry hier.
Mir ist heute furchtbar langweilig. Da hat man einmal Ruhe von Terminen (und seinen Kopf-Kumpanen) und natürlich ist das Wetter schlecht. Normalerweise wären wir in den Garten gegangen, doch dort würden wir uns irgendetwas abfrieren und spätestens abends um acht wieder mit einer Bronchitis flachliegen.

Und mir wäre das ja egal. Ich mag es sogar, krank zu sein, da wir in unserem ersten Lebensjahr mit der höchsten Stufe von Chemotherapie vollgepumpt wurden (wegen unserer Autoimmunerkrankung) und sowieso immer überall Schmerzen hatten. Es fühlt sich heutzutage so nostaltisch an, wenn wir krank sind.
Jedenfalls für mich, Henry. Nicht aber für die Anderen.
Hannah ist es egal, sie nimmt Schmerzen oder Schwäche kaum war. Anton jedoch macht das aus irgendeinem Grund mega zu schaffen. Wir wissen nicht, warum. Er fühlt sich dann ganz klein und schwach. Vielleicht liegt es daran, dass er (eventuell) auf dieser traumatischen Zeit im Krankenhaus basiert. Fremde überall, meistens war nur die Furie von Mutter zugegen, uns tat wahrscheinlich alles weh und wir erbrachen fast jeden Tag, oft auch blutig. Da würde es Sinn machen, dass Anton sich an diese Zeit erinnert fühlt.
Bevor ich oder Hannah darauf kam, dass Anton durch die Zeit im Krankenhaus entstanden sein kann, haben wir auch nicht hinterfragt, warum er von uns allen am kindlichsten ist, obwohl er der Älteste ist, oder warum er immer eine Maske trägt (wie eine medizinische, nur in schwarz). Vielleicht kann er doch garnicht sprechen und wir haben uns das immer nur eingebildet. Dann wäre die Einbildung von uns und wir hätten seine Gedanken in Worte gefasst. Möglich wär's.

Vorgestern war ich mit unserer Autismus-Therapeutin kurz in der Stadt und wir kauften ein White Board. Tatsächlich habe ich sogar einen coolen Platz gefunden, denn an der Kamin-Wand (früher waren dort Kamine drin, doch sie sind nun alle zugemauert) hing noch ein Nagel. :D Heute steht "burogu" (Blog) und noch etwas Anderes auf dem Programm. Hoffentlich können wir uns dafür auch noch aufraffen.

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