Sonntag, 20. April 2025
Warum essen Menschen bitte Kuchen?
Der Nachmittag bei meinen Großeltern war wirklich blöd. Es war stressig, genau so wie erwartet. Und damit ich nicht weiter von meinen Großeltern unbeholfen angeglotzt wurde, nahm ich mir nach einer Weile doch ein Stück Kuchen. Das einzig Leckere daran waren die sauren Kirschen. Der Rest war trocken und mega süß. Ekelhaft. Ich verstehe nicht, warum Menschen freiwillig Kuchen essen. Viele Kalorien und mega süß. Das ist doch nicht normal!

Dass mein biologischer Bruder (nicht Henry) auch da war, hat es nicht im Geringsten besser gemacht. Aus irgendeinem Grund sprach er so mit unseren Großeltern, als hätte er eine Bindung zu ihnen. Kann ich nicht verstehen. Mag ja sein, dass wir als Kinder oft bei ihnen waren. Aber wir hatten ja auch keine Wahl! Zuhause wurden wir angeschrien und geschlagen, da macht es ja nur Sinn, dass wir oft dort waren. Dort wurde mit uns gesprochen und sogar gespielt. Und Essen durften wir, soviel wir wollten. Wenn wir ein Wurstbrot wollten, durften wir ein Wurstbrot essen. Ist das nicht toll? Und Gummibärchen gab es auch. Man musste nur fragen, ob man etwas haben durfte.
Das durfte ich zuhause nicht, aber mein Bruder anscheinend schon, wie mir in den letzten Jahren dämmerte. Er musste nicht fragen, ob er etwas essen durfte. Ich schon und oft hieß es sowieso nein. Nur zu den Mahlzeiten gab es Essen. Und wenn ich von unserer Mutter zum Einkaufen mitgeschleppt wurde, musste ich stundenlang brav hinter ihr her laufen. Etwas aussuchen durfte ich mir nicht. Ganz, ganz selten hieß es: „Ja, aber nur eine Kleinigkeit. Und das Geld bekomme ich wieder.” Ich konnte mir sowieso meistens nicht leisten, mir etwas auszusuchen, denn den einen Euro, den ich angeblich einmal die Woche bekommen sollte, wurde eh immer vergessen. Und wenn ich im Nachhinein kam und sagte: „Ich habe letzte Woche meinen Euro nicht bekommen”, hieß es, es sei zu spät. Ich solle beim nächsten Mal dran denken.

Auch hat mich meine biologische Großmutter wieder beim Namen meiner verzogenen Cousine genannt. Ich bin nicht sie, warum willst du das nicht einsehen?

– Johanna⚡

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Ein typischer Ostersonntag
Hier ist Johanna.
Gleich holt uns Hannahs Bruder ab und wir fahren zu Hannahs Großeltern, wo auch Hannahs Mutter und deren Freund sein werden.
Und ich habe keinen Bock drauf, die alle zu sehen. Hannah hätte sich gefreut und jetzt darf ich da hin und mit diesen Langweilern herumsitzen und zum x-ten Mal „Nein danke” zu Kuchen sagen. Ich hasse Kuchen. Ich hasse diese Leute. Die haben alle keine Ahnung, wie sehr ich ihnen allen den Tod wünsche - außer vielleicht dem Freund von Hannahs Mutter, denn der interessiert mich nicht genügend. Aber sonst können sie alle abkratzen. Ich würde mich freuen.

Wenn ich der Kern bin, wie Henry schrieb, ist es ja eigentlich meine Familie. Schon witzig, dass die einzige Person, die diesen Leuten etwas Sympathie entgegenbringt, einer meiner alternativen Egos ist.
Und die haben keine Ahnung, wie sehr ich mich auf deren Beerdigung freue. Oder deren Tod an sich. Ich wäre gerne dabei. :)
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Ich weiß nicht, was Johanna gerade geschrieben hat und ich will auch garnicht nachschauen. Das ist bestimmt düster. Dx

Am liebsten würde ich das Buch "Harry Potter and the Prisoner of Azkaban" mitnehmen und lesen, aber ich sollte das nicht tun. Denn dann könnte ich mich nicht auf die Gespräche konzentrieren. Ich sollte es am besten garnicht mitnehmen, sonst entwickle ich wieder eine Abhängigkeit von diesem (Kinder-) Buch. Das wäre echt beknackt.

- Henry❄️
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Ich kann mich grob dran erinnern, wovon der gute Henry gerade schrieb und ich kann nur den Kopf schütteln. Bestimmt bekommt er wieder Albträume davon und ich darf es dann ausbaden. Dafür bin ich nicht da, ты слышишь меня?! (-_-)

- Allan🔥
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Hallöchen, hier ist Hannah~ ^^
Ich habe Hunger und Henry kommt anscheinend einfach nicht dazu, aufzustehen. Wir haben nurnoch eine Stunde, Bruder! Lass' essen!
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In der Hoffnung, dass nicht Johanna gleich dort hinfährt, sondern Hannah, Al oder ich, werde ich mich nun erheben und ... essen und dabei lesen. ':D
Oh Mann.

- Henry❄️

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03/04/2025 - Notizbuchauszug
Auszug aus unserem 145. Notizbuch von Johanna
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14:59= Hier ist Johanna. Sitze noch im Bus, weil wir einen riesigen Umweg fahren mussten. Wenn ich ehrlich bin, möchte ich garnicht ankommen. Wir könnten gerne noch zwei, drei Stunden weiterfahren. *Henry* hat sich doch mit Alina verabredet. Jetzt sitze ich hier und würde am liebsten direkt wieder umkehren. Ich mag A[...] nicht. Aber sie ist Henrys beste Freundin - sagt er zumindest den Leuten, die Allan und Anton nicht kennen.
Oh nein. Noch eine Haltestelle. Ich könnt kotzen.

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Freitag, 18. April 2025
Todesser ("Harry Potter")
Wie Hannah bereits erahnen ließ, war sie schon ihr ganzes Leben ein "Harry-Potter"-Fan. Ihr Lieblingsfilm und -buch war immer "... und die Kammer des Schreckens" gewesen und sie hatte schon als kleines Mädchen davon geträumt, als Gryffindor- oder Hufflepuff-Schülerin durch das schöne Schloss zu stolzieren und Magie zu erlernen.

So, und nun komme ich (Henry). :D
Bei mir fing es so an, dass ich als Ravenclaw-Schüler nach Hogwarts und auch ins Quidditch-Team wollte.
Als ich die Bücher erneut las, diesmal aber auf Englisch, passierte mir ein kleines Missgeschick. Genauergesagt bei jedem einzelnen Buch.
Das größte Missgeschick war jedoch, dass ich mich bei einem bestimmten Buch (ich werde nicht erwähnen, welches) in ... nun ja ... in einen Charakter (einen Todesser) verknallt habe. ':D

Das Ganze ist *Jahre her*, und dennoch ertappe ich mich alle paar Monate dabei, wie ich entweder von ihm träume (einfach so, ohne Auslöser) oder mich plötzlich nach der "Sicherheit" des Bandes sehne, den ich in dieser Phase 24/7 rauf und runter lesen musste. Es war eine richtige Sucht nach diesem Buch, sodass ich sogar nervös wurde, wenn ich es in der Schule nicht lesen konnte oder ich zu einem Termin fuhr und es einfach nicht mitgenommen hatte. Ich hatte dann eventuell einfach nur unser Notizbuch dabei, um während des Wartens hineinzuschreiben und damit es nicht eventuell doch von Hannahs Vater gelesen wurde (wobei es fast egal wäre, bei den 145 anderen Exemplaren). Und immer war ich unter Strom, das Buch nicht mitgenommen zu haben. Selbst, wenn ich aktuell garnicht drin lesen wollte, machte es mich fast verrückt, das Buch nicht bei mir zu wissen. Es war wie eine Sucht für mich. Immerzu las ich darin, sah mir Filmszenen an oder sah mir das Spiel auf YouTube an (wobei ich dann CallMeKevins Videos bevorzugte).

Nun sitze ich hier und wundere mich nach wie vor darüber, dass ich ohne Grund die beiden letzten Nächte von diesem Vollidioten geträumt habe.
Aus irgendeinem Grund verspüre ich nun wieder das Verlangen, das Buch zu lesen. Vielleicht diesmal garnicht wegen des Charakters (der in diesem Buch oft vorkommt, aber viel leiden muss), sondern wegen der Geschichte.
Langsam aber sicher verliere ich meinen Verstand. (-_-)

(Und nein, es handelt sich weder um Snape, noch um einen der Malfoys, die mag ich nämlich nicht. xD)

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CallMeKevins Kanal:
https://www.youtube.com/@CallMeKevin

Lied, das ich während des Schreibens hörte ("Another Story" von Nicholas Hooper):
https://www.youtube.com/watch?v=M4F9YvCmoQU

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Wenn wir krank sind
Guten Mittag, Henry hier.
Mir ist heute furchtbar langweilig. Da hat man einmal Ruhe von Terminen (und seinen Kopf-Kumpanen) und natürlich ist das Wetter schlecht. Normalerweise wären wir in den Garten gegangen, doch dort würden wir uns irgendetwas abfrieren und spätestens abends um acht wieder mit einer Bronchitis flachliegen.

Und mir wäre das ja egal. Ich mag es sogar, krank zu sein, da wir in unserem ersten Lebensjahr mit der höchsten Stufe von Chemotherapie vollgepumpt wurden (wegen unserer Autoimmunerkrankung) und sowieso immer überall Schmerzen hatten. Es fühlt sich heutzutage so nostaltisch an, wenn wir krank sind.
Jedenfalls für mich, Henry. Nicht aber für die Anderen.
Hannah ist es egal, sie nimmt Schmerzen oder Schwäche kaum war. Anton jedoch macht das aus irgendeinem Grund mega zu schaffen. Wir wissen nicht, warum. Er fühlt sich dann ganz klein und schwach. Vielleicht liegt es daran, dass er (eventuell) auf dieser traumatischen Zeit im Krankenhaus basiert. Fremde überall, meistens war nur die Furie von Mutter zugegen, uns tat wahrscheinlich alles weh und wir erbrachen fast jeden Tag, oft auch blutig. Da würde es Sinn machen, dass Anton sich an diese Zeit erinnert fühlt.
Bevor ich oder Hannah darauf kam, dass Anton durch die Zeit im Krankenhaus entstanden sein kann, haben wir auch nicht hinterfragt, warum er von uns allen am kindlichsten ist, obwohl er der Älteste ist, oder warum er immer eine Maske trägt (wie eine medizinische, nur in schwarz). Vielleicht kann er doch garnicht sprechen und wir haben uns das immer nur eingebildet. Dann wäre die Einbildung von uns und wir hätten seine Gedanken in Worte gefasst. Möglich wär's.

Vorgestern war ich mit unserer Autismus-Therapeutin kurz in der Stadt und wir kauften ein White Board. Tatsächlich habe ich sogar einen coolen Platz gefunden, denn an der Kamin-Wand (früher waren dort Kamine drin, doch sie sind nun alle zugemauert) hing noch ein Nagel. :D Heute steht "burogu" (Blog) und noch etwas Anderes auf dem Programm. Hoffentlich können wir uns dafür auch noch aufraffen.

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Sonntag, 13. April 2025
Das versteckte System
Eigentlich hatte ich, Henry, einen anderen Benutzernamen für uns dadurch erreichen wollen, dass ich mich unter einem neuen Benutzernamen anmelde und mich mit dem alten (aktuellen) in diesen Blog hereinlasse, damit der Name keinen von uns ausschließt. Irgendwie kann ich keinen neuen Benutzer anmelden. Sind wir überfüllt? ':D
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Naja, erstmal eine Info über die aktuellen und eventuellen Nutzer dieses Blogs.

HENRY, 20 (Schreibt hier gerade in dieser Sekunde)
- Britisch
- Zwilling von Hannah
- Sehr autistisch
- Zweite Alltagsperson
- Trägt familiäres Trauma
- In einer Beziehung mit Allan
- Symbol: Schneeflocke❄️

HANNAH, 20
- Deutsch
- Ein bisschen autistisch
- Zwilling von Henry
- Erste Alltagsperson
- Fusion von Henry und den Anderen
- Versucht, uns alle zusammenzufügen
- In einer Beziehung mit Anton
- Symbol: Sonne☀️

JOHANNA, 22
- Deutsch
- Eigentlicher Kern
- Dritte Alltagsperson
- Trägt familiäres Trauma
- Narzistisch, arrogant und sehr verbittert
- Symbol: Blitz⚡

ALLAN, 19
- Russisch
- Beschützer
- Nicht autistisch
- Hyperaktiv und stolz
- In einer Beziehung mit Henry
- Symbol: Flamme🔥

ANTON, 25
- Chinesisch-japanisch
- Extrem (!) autistisch
- Selektiv stumm, spricht meistens auf Japanisch
- Trägt medizinisches Trauma
- Sieht bedrohlich aus, ist aber schüchtern und ängstlich
- In einer Beziehung mit Hannah
- Symbol: Laterne🏮

BLANC, 8-12
- Japanisch
- Fragment
- Sehr autistisch
- Selektiv stumm, spricht auf Japanisch
- Animalistisch und kindlich
- Symbol: (Weiße) Blume🌼

KAZUO, 18
- Japanisch-amerikanisch
- Fragment
- Taucht selten auf
- Wurde quasi von Allan abgelöst (hegt keinen Groll)
- Chaot
- Symbol: (Rote) Blume🌺
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Nun habe ich Hunger, aber bin zu faul, mir etwas zu machen. Mal wieder. :D
[Geh jetzt mal bitte, ich hab auch Kohldampf, Junge]
Ich weiß, Al, aber ich hab auch keinen Appetit. Dx
[Ich geb dir gleich Appetit]
Ist ja schon gut. ':D xD
[Was bist du immer so aggro?]
[Wenn du *das* aggro nennst, Tonya, dann hast du mich noch nicht aggro erlebt]
[Umso besser.]

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Psychosomatische Station & Info
Hallo und willkommen zurück. Oder willkommen. Ich weiß es auch nicht mehr. :D

Wir haben eine partielle dissoziative Identitätsstörung, also sollte einer von uns das vielleicht mal erwähnen.
Ich bin Henry, die zweite Alltagsperson. Meine Lieblingsfarbe ist blau und mein Symbol ist, nach einigem Hin und Her die Schneeflocke.

Wie im Titel bereits von mir erwähnt, waren wir auf der psychosomatischen Station in einer Klinik. Gut, dass ich unserer Psychologin gesagt hatte, ich wolle entweder in eine Tagesklinik oder in eine allgemeine Klinik für Psychotherapie und Psychiatrie, denn meine (was ich da noch nicht *genau* wusste, unsere) Probleme waren einfach nicht mehr alleine zu bewältigen. Ich veränderte ständig meine Meinungen und Weltansichten und wollte plötzlich keine (junge) Frau mehr sein, sondern ein Mann. Noch dazu wollte ich Hilfe für meine Depressionen (und passive Suizidalität), Ängste, mein Burnout, meine eventuellen Traumata und meine Alter Egos, denn die, so fand ich, hatten auch ein Recht auf Leben. Ich konnte einfach nicht mehr und brauchte mal einen Tapetenwechsel, weg von meinen Eltern, die ich beschuldigte, mich misshandelt zu haben.

Angekommen auf der psychosomatischen Station war ich Anfang Dezember des Jahres 2024. Alles war mir zuviel und noch dazu wurde ich von meiner Bezugspflege als Frau vorgestellt, was es mir erschwerte, mich als Henry vorzustellen, also tat ich dies nicht und nannte einfach meinen offiziellen Vornamen Hannah. Die Leute waren sehr, sehr nett und ließen nicht zu, dass ich mich nach einem Platz umsehen musste, indem zwei von den nun Mitpatienten eines Tisches, ich glaube es waren J. und M., direkt auf den freien Platz bei ihnen deuteten (wo sonst eigentlich P. immer saß).

Trotz der Bemühungen meiner Mitpatienten wurde mir schon am nächsten Tag alles zuviel. Es war einfach nicht autismusgerecht: Viele Leute, wuselig, keine Sitzordnung und zudem noch tonnenweise neue Termine, die ich, anbei meiner "Headmates", nun ebenfalls auf dem Schirm haben musste.
Irgendwann vormittags am zweiten Tag ging ich also tränenverströmt ins Dienstzimmer und sagte, ich wollte nachhause gehen, mir war einfach alles zuviel.
Der nette Oberpfleger (?) hörte sich meine Probleme aufmerksam an und schickte mich dann eine Etage höher, zu meinem Einzeltherapeuten für die Zeit in der Klinik.
Wie sich herausstellte, war er, Dr. S., ebenfalls sehr nett, was mich erleichterte, denn das Erstgespräch mit dem Oberarzt hatte mich sehr aufgemischt, da dieser immerzu mit seinen Augen gerollt hatte und all meine Diagnosen anzweifelte, als hätte ich sie mir selbst ausgedacht.
Dr. S. hörte nicht zum erstem Mal, dass ich autistisch sei, und konnte sich demnach vorstellen, wie zerrädert ich mir in all dem Neuen vorkam.
Irgendwann stellte er dann die Frage: "Würde es Ihnen nützen, wenn wir für die Woche erstmal alles an Terminen rausnehmen würden?"
Ich stellte augenblicklich mein unmännliches Weinen ein und nickte stumm. Das Ergebnis dieses Vorhabens stellte sich als eine richtige Offenbarung heraus. Ich konnte endlich Fuß fassen und konnte zwei Tage später jeden Tag erst einer neue Therapie pro Tag beiwohnen und ab Mitte der nächsten Woche ging ich dann zu allen Therapien hin, ganz zum (vielleicht auch gespielten) Erstaunens meines Einzeltherapeuten.

Mit meinen 22 Jahren war ich der Jüngste, meine Mitpatienten waren alle in ihren 30ern, 40ern, 50ern oder gar 60ern, doch das störte mich nicht. Um ehrlich zu sein, wusste ich davon eine ganze Weile nichts, da ich alle 30-Jährigen auf Ende 20 und sogar eine junggebliebene 44-Jährige auf 28 geschätzt hatte.
Ich verstand mich vorallem mit den 30-jährigen (und 40-jährigen) Mitpatienten gut und zu meinem Erstaunen spielten sie regelmäßig abends Spiele zusammen, wie "Werwolf", in dem jeder eine verdeckte Identität bekommt und die beiden Teams, Dorbewohner (inklusive Sonderrollen) und Werwölfe versuchen, sich gegenseitig ausscheiden zu lassen, indem sie sich "umbringen" (natürlich nur im Spiel).

Es entstand sogar ein kleiner Freundeskreis, den wir aus Scherz den "Kreis der Wahrheit" nannten, da wir uns jeden Abend unter der Woche in ein Nebenzimmer zur Akupunktur versammelten. Ich selbst nahm keinen einzigen Effekt der Akupunktur wahr, mit Ausnahme dass mir mit Rekordzeit all meine Zadeln aus den Ohren wieder herausfielen. Aber das war mir egal, denn ich kam jedes Mal mit, um bei den netten Mädels zu sein. Wir lachten sehr viel und dass ich schon bald als Typ angesprochen wurde, störte sie nicht. Dann war es halt doch kein Frauenkreis.

Zumindest nicht bis zu unserer letzten Woche, in der gleich zwei Alter Egos im Wechsel übernahmen, was ich nicht mal bemerkte, denn ich, Henry, war ja schließlich nicht anwesend.
Zu unserer Verabschiedung konnte ich selbst, der doch die ganzen Monate dort gewesen war, garnicht selbst hingehen und alle verabschiedeten sich stattdessen von Hannah, die sie eigentlich quasi gerade erst kennenlernten, doch von unserem Wechsel wussten meine Freunde und anderen Mitpatienten nichts, denn ihnen kam es vor, als wäre ich doch nicht trans und eher eine Hannah als ein Henry. Dass beide einfach getauscht hatten, konnten sie nicht wissen. Ich konnte mich also doch nicht verabschieden. Vielleicht sehen wir uns wieder, wenn eine von ihnen, S., aus ihrer Reha zurückkommt.

Nun sitze ich hier und bin froh, dass es heute doch nicht so warm ist, wie Hannah gestern angenommen hatte. Obwohl es vermutlich doch besser gewesen wäre, denn dann wären wir wenigstens in den Garten gegangen, um unserem lieben Kater Charlie Gesellschaft zu leisten. Doch dem ist es anscheinend lieber, bei diesem Wetter drinnen auf der Bank zu schlafen, anstatt draußen Mäuse zu fangen.

またね~

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