Samstag, 12. November 2022
Dumb Dumb
Gute Güte, es ist ewig her, dass ich meinen letzten Beitrag schrieb. Wie alt war ich, als ich diesen Blog erstellte? 15 Jahre alt?
Naja, jetzt bin ich 20 und viel hat sich getan.

Ein paar Diagnosen sind dazugekommen. Autismus. Depressionen. ADS. Da war noch etwas, aber das habe ich vergessen. :D
Zurzeit besuche ich die Schule nicht, da ich aufgrund eines Burnouts krankgeschrieben bin. Meine Psychiaterin weist mich stetig darauf hin, dass es helfen würde, einen stationären Aufenthalt anzutreten, aber das habe ich aufgrund eines Missverständnisses schon einmal machen müssen und ich muss ehrlich sagen, dass es scheußlich war. Es waren zwar nur drei Tage und diese habe ich auf der Corona-Station verbracht (bis mein Testergebnis da war) und als ich dann ins Hauptgebäude sollte, sagte ich, dass ein Missverständnis vorlag. Nämlich wurde von meiner (nun ehemaligen) Autismustherapeutin behauptet, ich würde Stimmen hören. Das tat ich nun mal nicht, auch heute nicht.
Jedenfalls hoffe ich darauf, dass ich den Rest des Schuljahres freigestellt werden kann, damit ich mich wieder aufraffen und ich das Schuljahr dann wiederholen kann. Das wäre optimal.
Mein Pneumologe kann mir auch gestohlen bleiben. Aufgrund meiner Symptome wurden Untersuchungen meines Blutes und einer Sputumprobe (Schleim, den man hoch hustet) vorgenommen und mir wurde gesagt, ich hätte einen Pilz in meiner Lunge namens "Aspergillus". Als ich sagte, dass es mir Woche für Woche stetig schlechter gehen würde, sagte der Pneumologe, es sei zu viel Aufwand, mich zu behandeln. Ich wollte den Aufwand aber in kauf nehmen, da es mir halt immer schlecht geht, und dann sagte er, es sei ja garkein Pilz da. Als ich ihn dann fragte, ob man denn irgendetwas hatte feststellen können, hieß es nur, der CRP-Wert (Entzündungswert im Blut) sei erhöht und er könne sich das auch nicht erklären. Aber woher kommen denn dann die Schmerzen, hm? Die grünliche Färbung des Schleims? Das stetige Gebrodel in meinen Bronchien? Ich wäre fast ausgerastet und im Nachhinein denke ich mir, hätte das bestimmt etwas gebracht. Und wenn es nur dazu gekommen wäre, dass er keine Dokumente mehr verschlampt und Diagnosen von einer auf die nächste Minute ändert. Denn, bei Gott, das ist nicht das erste Mal!

Bei meiner Mutter wohne ich nun nicht mehr, sondern bei meinem Vater, zusammen mit meinem Kater Charlie und meinen 103 Notizbüchern (sie sind nummeriert). Vater und ich verstehen uns sehr gut. So gut wie jeden Abend führen wir Gespräche oder schauen zusammen etwas im Fernsehen. Manchmal spielen wir auch "Mario Kart 8", aber nur, wenn Vater sich nach all dem Arbeiten am Wochenende erholen konnte. Mir tut es manchmal Leid, dass ich nicht mehr beitragen kann, als Geschirr abzuspülen oder die Wäsche aufzuhängen, doch versichert er mir, es sei alles gut und allein mein Dasein würde ihn freuen.
Dem Kater scheint nach der Aufregung des Umzugs von Mutter zu Vater besser zu gehen, als vorher, doch die ersten Tage mussten schwer gewesen sein. Was soll man auch machen, wenn man kein Deutsch sprechen und nicht mehr verstehen kann, als "Ja", "Nein", "Charlie" und "Dicker"? Doch nach der Eingewöhnungszeit miaut er mehr und öfter, wenn er etwas will, und das freut mich sehr. Zudem kommt der rote Kater einfach so in mein Zimmer herein und wartet nicht klein und schüchtern an der Tür, bis ich ihn "hereinlasse".
Hätte man mir, als ich noch in die KiTa ging, gesagt hätte, ich würde eines Tages eine Katze haben, hätte ich zu Weinen begonnen - und ich darf das, ich bin Autist! Aber geweint habe ich wegen dem Fellmatz noch nicht (nur einmal nach einem Albtraum).
Ich frage mich, ob Bruder später einmal Kinder bekommt. Er wäre mit Sicherheit ein guter Vater. Ich selbst möchte keine Kinder und das wusste ich schon immer. Sie sind cool und süß, aber ich komme ja nicht mal alleine klar. Ich würde es darum gerne bei Katzen belassen, dankeschön. Natürlich, Katzen brauchen auch Erziehung, Spiele und Knuddeleinheiten (kommt natürlich bei Letzterem auf die Katze an), doch bei Menschenkindern ist das anders. Sie brauchen eine andere Art von Aufwerksamkeit und eine andere Art von Bildung. Katzen sind sehr schnell selbstständiger, als Menschenkinder, das kann ich aus Erfahrung sagen. Menschen brauchen länger und sind darum wohl auch zu mehr logischem Denken fähig, aber das braucht eine Katze nicht ganz so viel, sie baut eher auf Instinkte.

Disappointment takes us by surprise
Even though we should have realised
Everyone is dumb
("Dumb Dumb" - mazie)

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