Freitag, 2. August 2019
EIN GUTES OMEN?
Gute Güte. Mehr fällt mir auf Anhieb nicht ein. Intros werden überbewertet.
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Vor ein paar Monaten sah ich einen Trailer. Was genau darin passierte, kann ich nun nicht wiedergeben, aber das ist mehr als irrelevant.
In der Serie, die dort präsentiert wurde, geht es, grob gesagt, um einen Dämonen und einen Engel, die versuchen, die Welt zu retten. Soweit so gut.
Geraume Zeit später hatte ich mehr als Langeweile und auf 'Amazon Prime' wurde mir die Serie vorgeschlagen.
Man kann sich also denken, was ich tat.
Die erste Folge von 'Good Omens' war ziemlich lustig, aber tatsächlich sah ich nicht mehr als diese Folge. Am nächsten Tag hätte ich ohne Probleme den Inhalt der ersten Folge wiedergeben können, wenn man mich gefragt hätte - hat man aber nicht.
Und so war die Serie schon wieder aus meinem Kopf verschwunden.

Am Dienstag, dem 30. Juli um ungefähr 19 Uhr hatte ich wieder ein und dieselbe Langweile, wie ein paar Monate zuvor und erinnerte mich wieder an 'Good Omens'.
'Das könnte ich ja eigentlich nochmal gucken', dachte ich mir und schaltete unseren Fernseher ein.
Mein Plan scheiterte an einer halben Stunde 'Sherlock' und 10 Sekunden ... ich weiß es nicht mal mehr.
Ich hatte in Erinnerung, die erste Folge 'Good Omens' nicht zuende gesehen zu haben, doch als ich die Sendung öffnete, stand dort 'Folge 2'.
'Ja gut', dachte ich verwirrt und startete Folge 2. Blöd nur, dass ich bereits den Namen einer der Protagonisten vergessen hatte.
Also startete ich Folge 1 erneut und wurde darüber aufgeklärt, dass ich Erziraphael und Gabriel verwechselt hatte.
Grinsend sah ich auf mein hellblaues Notizbuch hinab. 'Korrigiere ich mich ein ander Mal.'

Im Laufe 'Good Omens' habe ich die beiden Protagonisten sehr ins Herz geschlossen. Aber besonders schwer stelle ich mir das auch nicht vor. Vorallem einen von beiden habe ich in Gedanken angefeuert.

Da ich vor ein paar Tagen erfahren hatte, dass die Serie auf einem Buch basiert ('Ein gutes Omen'), beschloss ich, es mir irgendwann bei Gelegenheit zu Eigen zu machen.
Heute stakste ich also um 17 Uhr in die Bibliothek - oder wollte es jedenfalls, doch als ich bereits eine Straße weit gekommen war, fiel mir ein, dass ich mein Portemonnaie garnicht eingepackt hatte.
'Wenn ich es mir schon nehme, um zu sehen, ob genug Geld drin ist, sollte ich es vielleicht nicht nur auf meinen Schreibtisch legen.'
Nachdem ich meine Augen gerollt hatte, drehte ich also um und lief meinem Vater entgegen.
Als ich das Haus ein zweites Mal verließ, besah ich mir den Himmel, welcher mir sagte, dass das Gewitter, das ich zuvor gesichtet hatte, unausweilich sein würde.
'Ich frage mich, was ich eher wäre - Engel oder Teufel? Schließlich mag ich Gewitter und Horrorfilme lieber als Sonnenschein und Romanzen. ... Wahrscheinlich ein stinknormaler Mensch. Schade. Ich sollte mich mal anstrengen...'
Mit diesen unsinnigen Gedanken betrat ich die Bibliothek, um zwei Bücher zurückzugeben und bei der Gelegenheit lief ich noch ein wenig herum, auf der Suche nach der Fantasy-Abteilung - ohne Erfolg natürlich.
'Na klasse', dachte ich und drehte mich in Richtung Ausgang. 'Wenn die Bibliothek ein Buch von 1990 nicht hat, werde ich wohlkaum in einer modernen Buchhandlung fündig werden.'
Nun betrat ich die Buchhandlung und musste grinsen während ich durch den Eingang trat. 'Oh je', dachte ich. 'Schade, dass ich jetzt in Deutschland bin und nicht in ... London? Wo ist die Buchhandlung nochmal...?'
In der Fantasy-Abteilung gab ich schon nach der ersten Minute mental auf. 'Wie soll ich das Buch hier bitte finden?'
Ich beschloss, meinen Blick nicht durchgehend in zufällige Stellen des Regals hineinzuschmeißen und begann oben links.
Mein Blick blieb auf einem Buch hängen, das ich zwar nicht kannte, mich aber sofort dazu brachte, darüber nachzudenken, ob ich drankommen würde.
'Bingo', dachte ich, als ich das Buch problemlos erreichte und 'Bingo', dachte ich, als der Buchrücken und eine zufällige Seite mich nicht nur ansprach, sondern anschrie.
Nach einem Seufzen begann ich nun die zweite Reihe.
'Bestelle ich es halt.'
Dennoch begann ich nun nach einigen Buchrücken, die ich erstmal entziffern musste, die dritte Reihe - und meine Mundwinkel wanderten nach oben als ich die Letter 'Ein gutes Omen' entdeckte.
Fast hätte ich drauflosgekreischt. Das macht man in meinem Alter anscheinend häufig, denn schon oft habe ich es beobachten dürfen. Nun war ich selbst kurz davor.
Überflüssigerweise und weil ich nichts mit meiner plötzlichen Energie unzufangen wusste, ging ich dann auchnoch in die Manga-Abteilung, wo ich dann noch den nächsten Band von einer Mangareihe entdeckte, die ich vor bestimmt sechs Jahren angefangen hatte. (Die Bände kommen mittlerweile einmal im Jahr.)

Nun sitze ich hier mit Nackenschmerzen des Todes und höre Musik. Allerdings nicht mehr lange, da mein Handy noch 22% hat, ich gerne 'Ein gutes Omen' anfangen würde (von der Serie verbleiben noch ca. 20 Minuten) und mein Nacken gleich platzt.

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