Montag, 27. Mai 2019
Sackgasse
Gute Güte. Chaos sollte mein dritter Vorname werden.
Der heutige Tag war so bunt, dass ich nicht weiß, ob ich diese Tatsache tolerrieren sollte oder nicht.

Heute morgen hat mich meine Mutter mit der Tatsache geweckt, dass sie das, was ich von meinem nächsten und letzten Bericht bereits habe, ziemlich gut findet, im Vergleich zu den Anfängen meiner ersten Berichte.

Meine Anleiterin meinte dann, dass sie meinen Bericht eigentlich auch ganz gut findet... Und dann sagte sie mir, dass ich für den Beruf 'Erzieher' nicht geeignet wäre.
Was sollte ich denn machen? Für wissenschaftliche Berufe bin ich zu schlecht in naturwissenschaftlichen Fächern, handwerkliche Berufe lagen mir von vornherein nie und viel mehr bleibt da auch nicht.
Zuerst hatte ich mich mit dem Gedanken getröstet, dass ich in der Pupertät bin und ich wieder so ähnlich werde, wie ich als Kind war.
Jetzt, wo ich darüber nachdenke, werde ich die wenigen Traumberufe, die ich hatte, nie ausüben können. Keine Ärztin wird aus mir... Keine Chirurgin... Keine Psychologin... Keine Ingeneurin... Keine Autorin... Keine Musikerin...
Puh, ich verwische noch meine Wimperntusche.
Psychologie war eigentlich mein Ziel. Ich liebe es, mich mit verschiedenen Personen zu befassen ... sie zu vergleichen ... ihre Gedankengänge zu ergründen...
Vorallem Tiefenpsychologie fand ich so interessant. Was muss passieren, um aus einem Optimisten einen Pessimisten zu machen und umgekehrt?
Aber wenn ich Psychologin oder Psychiaterin werden würde, würde ich meine Patienten nur runterziehen, denke ich.

Vielleicht habe ich Glück und ich verändere mich noch. Ich muss mich einfach noch mehr mit Psychologie befassen, dann kann ich vielleicht einen neuen Menschen aus mir machen, das habe ich ja schonmal geschafft. Nur, dass ich jetzt diese neue Persönlichkeit mit viel Mühe angenommen habe. Ich wollte still werden ... geduldig ... ohne Meinung. Ich wollte so leer werden, dass ich einfach nur das tue, was mir befohlen wird, sodass ich aufhöre, andere zu verletzen, sodass ich alles an mir auslasse und aufhöre, zu fühlen... Hat ja irgendwo geklappt.
Die Maske Des Selbstvertrauens muss ich wohl irgendwo in meiner Gedanken-Bibliothek in ein Regal ganz hinten oder gar aus dem Fenster geworfen haben.
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Nächstes Wochenende bekommen wir eine Katze oder einen Kater.
Als Kind wollte ich immer eine Katze haben.
Jetzt habe ich mich daran gewöhnt, dass ich nie eine haben werde und nun - 'schwupps!' - hat die Katze der Freundin meines Bruders geworfen und wir bekommen ein neues Familienmitglied.
Meine Mutter meinte, dass das Tierchen sich schnell an mich gewöhnen würde, denn die Katze soll mir gehören. Ich weiß aber nicht, ob ich das könnte. Mich um ein eigenes Tier zu kümmern, wo ich schon mit mir selbst kaum klarkomme.

Zur Auswahl stehen zwei Katzen und zwei Kater. Die Katzen sind grau-schwarz, die Kater rot.
Mein Favorit ist der hellere, ruhigere Kater, der Favorit meiner Mutter eine der beiden Katzen.
Wir haben nicht mal einen Garten, was sollte das Tier denn bei uns?
Mal sehen.
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Zurück zum ersten Thema.
Vielleicht kann ich ja doch irgendeinen Beruf ausüben, der zu mir passt ... ich muss ihn halt nur finden.

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